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LEBE DAS LEBEN, DAS DU LIEBST – EIN WANDGEMÄLDE ZU EHREN VON KID GRINGO

Matthias, vielen als Kid Gringo bekannt, war ein einzigartige Protagonist der deutschen Reggae- und Dancehall-Szene, dessen kreatives Wirken weit über die Musik hinausreichte. Leider verstarb er im März 2025 in Uganda an einer Lungenentzündung und hinterließ eine große Lücke in den Herzen seiner Familie und Freunde.


Gringo war ein herausragendes Talent und wurde für seine Arbeit als Illustrator, Designer, Graffiti-Künstler und -Selector gefeiert. Er war der bevorzugte Illustrator des Riddim Magazine, Mitbegründer des Klebstoff Magazins und seine künstlerische Vision verlieh zahlreichen Publikationen und Plattencovern eine unverwechselbare DNA. Seine Illustrationen waren sofort erkennbar und tief in der Reggae-Szene verwurzelt.

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Gringo tourte jahrelang mit dem deutschen Reggae-Künstler Trettmann, er war für seine pulsierende Energie und seine Fähigkeit bekannt, das Publikum als wahrer Entertainer in der Dancehall-Szene zu begeistern. Seine Leidenschaft für Rhythmus spiegelte sich nicht nur in seinen Designs wider; er hatte ein tiefes Verständnis und Gespür für die Musik selbst.


Doch Gringos Geschichte begann viel früher. Der gebürtige Chemnitzer war schon in jungen Jahren ein sehr aktiver Mensch, der sich von der aufkeimenden Hip-Hop-Szene der 1990er Jahre angezogen fühlte. Er war ein früher Graffiti-Künstler und Mitglied der Doya Posse, einem Hip-Hop-Kollektiv, das in und um Chemnitz viel bewegt hat.


Sein Abenteuergeist führte ihn rund um den Globus. Obwohl er in Chemnitz verwurzelt war, führte ihn seine Reise über Dresden, Leipzig, Berlin, Jamaika oder Brasilien und schließlich nach Uganda – ein Land, das er zunächst nur als Landeplatz des entführtenFlugzeugs Landshut aus Filmen kannte. Uganda wurde für eine gewisse Zeit zu seiner Heimat, auch und besonders kreativ wie musikalisch.

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Kid Gringo war mehr als nur ein Künstler; er war ein Bindeglied, ein Innovator und ein strahlender Vertreter einer großen subkulturellen Ära. Sein Tod ist ein tiefer Verlust für seine Eltern, die einen Sohn verloren haben; für seine Freunde, die einen besten Freund verloren haben; für die Dancehall-Szene, die einen ihrer wichtigsten Köpfe verlor; und für Chemnitz, das eine leuchtende Figur einer längst vergangenenZeit verlor. Seine Geschichte ist so reichhaltig und facettenreich, dass sie ein ganzes Buch füllen würde, um sie vollständig zu erzählen.


In einer Hommage an Kid Gringo haben wir ihm eine Fläche aus unserem HALLENKUNST-Mural Art Programm gewidmet, das sogenannte "Auge" am Roten Turm. Dieser unscheinbare Ort im Herzen der Stadt hinterlässt bei Beschreibungen oft Schulterzucken, ist aber deswegen der passendenste Ort für Matthias und seine Art zu Zeichnen und zu Malen..


Nun schmückt ein 360-Grad-Wandbild mit dem Titel „LIVE THE LIFE YOU LOVE“ in leuchtenden Farben den Spot direkt neben dem Brunnen im Stadthallenpark und sieht aus, als wäre es schon immer dort gewesen, was für Gringos anhaltende künstlerische Präsenz steht.


Unser Kuratoren- und Produktionsteam um René Kaestner und Michael Spiegler hat alle Hebel in Bewegung gesetzt und alles Notwendige für das Projekt bereitgestellt: Planung, Sprühdosen, Gerüst und Farbe. Wir arbeiteten eng mit Matthias Marx von Wildsmile zusammen , dem in Chelnitz geborenen und heute in Dresden lebenden Künstler und langjährigen Weggefährten von Kid Gringo. Marx ist das Mastermind hinter dem Motiv und der Konzeption des Kunstwerks, leitete das Projekt von der Idee bis zur Umsetzung.


Das Artwork im "Auge" ist eine Gemeinschaftsleistung, die Marx und ein großes Team von Freunden sowie Matthias' Mutter Gisela Müller, die sogar selbst am Gemälde beteiligt war, umgesetzt haben, eine kraftvolle und sichtbare Hommage an einen wahrhaft inspirierenden Chemnitzer Künstler.


Vielen Dank an Matthias Marx, Gisela Müller, Lucie Freynhagen, Alexander Dorn, Christian Petzold, Robert Reinhold, Daniel Scholz, Danny Mellenthin, das Bataclan und Anne Kummerlöwe für die unglaubliche Unterstützung bei der Realisierung dieses großartigen Werks. Danke auch an das Management der Galerie Roter Turm und der Stadt Chemnitz für ie Bereitstellung der Fläche!


Ruhe in Frieden, Matthias „Kid Gringo“, wir werden dich nie vergessen!



 
 
 

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